Niederösterreichs Golfplätze eröffneten am 1. Mai mit einem Riesenansturm. Wir haben uns bei einem Lokalaugenschein bei einigen niederösterreichischen Clubs selbst ein Bild gemacht und die Stimmung unter den Golfern eingeholt. Fazit: Die Vorfreude ist riesig, Angst hat niemand!
Eineinhalb Monate lang fieberten die Clubs und deren Mitglieder der Sport-Pressekonferenz von Vizekanzler Werner Kogler entgegen, bis endlich die erlösenden Worte fielen: Ab 1. Mai geht’s wieder los. Trotz Auflagen, die hier im Detail nachzulesen sind, wurde ein regelrechter Mega-Andrang erwartet. Dies ging dann soweit, dass zu Wochenanfang kurzfristig sogar Tee Online zusammenbrach. Einige Clubs waren bereits vor Tagen nahezu voll ausgebucht.
Grund genug um uns bei einigen Clubs selbst ein Bild von der Lage zu machen. Trotz morgendlichen Regens und noch eher getrübten Verhältnissen konnte man schon beim Einparken vermuten was in den Clubs los sein wird, denn freie Plätze waren durchgehend Mangelware. Trotz des teils sehr heftigen Andrangs verhielten sich die Gäste aber mehr als nur diszipliniert. Keine Spur von Ungeduld merkte man den Golfern an, dafür aber enorme Vorfreude.
Launige Kommentare aus Golfersmund
„Das Leben hat endlich wieder einen Sinn“, war nur einer der Sätze, die uns schon beim Aussteigen aus dem Auto entgegenschallten. Von einigen wollten wir genauer wissen, wie sie die Auflagen auf dem Platz und die lange Zwangspause persönlich sehen und natürlich auch, ob die Angst sich zu infizieren in irgendeiner Form mitschwingt.
„Also ganz nüchtern betrachtet versteh ich schon, dass die Regierung die Plätze damals geschlossen hat. Immerhin wussten wir alle nicht was da jetzt wirklich umgeht und wenn die Golfplätze dann offen bleiben dürfen, dann versteht wieder der Großteil nicht warum und es heißt, dass die privilegierten Golfer wieder Extrawürschte bekommen. Aber es ist jetzt wirklich an der Zeit, dass es wieder losgeht“, so ein Mitglied beim Bag auspacken.
Ein anderer Gast meinte zur Lage: „Wenn wir ehrlich sind hättens nix zumachen müssen was an der frischen Luft ist. Meinen Flightpartnern komm ich sowieso nie näher als einen Meter, schon allein weil der Andi in der Früh sicher nicht duschen war. Aber Spaß beiseite: Dass wir die Fahne stecken lassen sollen und die Rechen nicht angreifen sollen hättens uns sagen auch können. Auf der 18 müssen wir uns auch nicht umarmen, also hättens gesagt bleibts auf Abstand wärs auch schön warm gewesen. Sind wir froh, dass es endlich los geht und freuen wir uns darauf.“
„Ein paar Sachen von den Verordnungen versteh ich zwar überhaupt nicht, zum Beispiel warum ich einen Flight nicht überholen darf, aber im Großen und Ganzen wird das schon so hinhauen. Lästig kann das schon werden, wennst in einem 2er Flight spielst und vor dir spielt ein 4er Flight und du darfst nicht vorbei. Keine Ahnung wie das eine Infizierung verhindern soll aber bitte. Hauptsache ist, dass wir wieder draufhauen können auf die Kugel und ich wart eigentlich lieber am Golfplatz hinter einem Flight als ich muss daheim die Liste von meiner Frau abarbeiten.“
Auf die Frage ob die Angst einer Infizierung grassiert gab es eigentlich einhellig nur eine Meinung und die lautete: „Nein, überhaupt nicht!“ „Also ganz im Ernst, wenn ich zum Supermarkt gehe und was einkaufe, dann ist die Gefahr sicher zig mal höher als wenn ich da am Golfplatz meine Runde drehe.“ Diese Aussage kann man eigentlich unkommentiert so stehen lassen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich ab 15. Mai auch die Gastronomie wieder füllt.