Österreichs Topamateur Niklas Regner verpasst nur hauchdünn den Titel bei der Haugschlag NÖ Open, der auch heuer mit Marco Iten an einen Schweizer geht.
Mit Amateur Niklas Regner und Golf-Senior Markus Brier drücken aus österreichischer Sicht zwei Generationen dem Pro Golf Tour Event im Haugschlag Resort den Stempel auf. Vor allem der Amateur weiß am finalen Freitag voll zu überzeugen und muss schließlich nur dem Schweizer Marco Iten hauchdünn den Vortritt lassen.
Markus Brier zeigt sich bislang beim Heimspiel im Haugschlag Resort trotz fehlender Spielpraxis voll auf Höhe des Geschehens, denn der Senior zauberte Runden von 68 und 67 Schlägen aufs Tableau und startet so mit lediglich einem einzigen Schlag Rückstand auf das Führungsduo Max Albertus (NED) und Marco Iten (SUI) in den Finaltag. Insgesamt stemmten acht Österreicher – fünf davon Amateure – den Cut, wobei Niklas Regner (Am) durchaus noch beste Chancen auf ein Topergebnis hat.
Der Amateur hat zwar am Freitag ein wenig Anlaufschwierigkeiten, nach fünf Pars in Folge stopft er auf der 6 aber den fälligen Birdieputt und krallt sich kurz vor dem Turn am zweiten Par 5 sogar ein Eagle, womit er sich sogar in den Titelkampf einmischt. Mit einem roten Doppelpack auf der 12 und der 13 unterstreicht er dann seine Ambitionen und radiert mit zwei abschließenden Birdies sogar den einzigen Fehler des Tages auf der 15 mehr als aus. Am Ende steht die Nummer 100 der Amateurweltrangliste mit der 65 (-6) beim Recording und muss damit lediglich Marco Iten – bereits letztes Jahr triumphierte in Haugschlag mit Jeremy Freiburghaus ein Schweizer – hauchdünn um einen einzigen Schlag den Vortritt lassen.
Die gesamte Woche über machte der Ennstaler unmissverständlich klar, dass er im Amateurlager derzeit die klare Nummer 1 Österreichs ist, denn nach Runden von 68 (-3) und 69 (-2) Schlägen bezug er sogar nur knapp hinter den Top 10 Position. Mit der bärenstarken Finalperformance hatte er schließlich sogar noch Außenseiterschancen auf den ganz großen Wurf, womit er nach Nick Bachem (GER) bei den Red Sea Open fast der zweite Amateur in Folge geworden wäre, der auf der Pro Golf Tour den Sieg feiert. Mit Rang 2 zeigt er aber eindrucksvoll, dass er doch langsam aber sicher reif wäre für den Sprung ins Profilager.
„Im Verlauf der drei Tage war ich mit meinem langen Spiel zufrieden, dazu kam noch, dass mir heute alles aufgegangen ist. Da mein Spiel in letzter Zeit immer sehr positiv war, plane ich hoffentlich im heurigen Sommer den Umstieg zum Pro vorzunehmen“, hat er den nächsten Schritt mittlerweile auch bereits fest eingeplant.
Markus Brier zieht auch am Finaltag dann auf den Frontnine sein Spiel unaufgeregt durch und bleibt mit fehlerfreier Performance und Birdies auf der 3 und der 8 hartnäckig bis auf einen Schlag an der Spitze dran. Auch die zweiten Neun lassen sich zunächst mit einem Birdie richtig gut an, in Folge schleichen sich aber auch zwei Fehler ein. Am Ende marschiert Österreichs erster European Tour Champion der Geschichte mit der immer noch starken 69 (-2) ins Ziel und fährt so einen sehenswerten 5. Rang ein.
Vor allem das „Wie“ ist bei Markus Brier in dieser Woche eindrucksvoll, denn der Routinier verzichtete in Atzenbrugg noch auf einen Startplatz auf der European Tour, weil er laut eigener Aussage die Form erst aufbauen muss. Wie schnell er diese dann beim ersten Pro-Event des Jahres wirklich gefunden hat ist fast beispiellos. Geht es in dieser Tonart weiter, darf man von Markus auf der Seniors Tour heuer wohl einiges erwarten.
„Insgesamt war ich mit diesem Ergebnis im Hinblick auf die Vorbereitungen für die Senior Tour in den USA Ende Mai durchaus happy. Mein langes Spiel hat gut geklappt, ich habe wenige Fehler gemacht und war bis auf ein paar Kleinigkeiten immer an der Spitze dran“, resümiert der 52-jährige nach dem Turnier.
Luca Denk (Am) (72 & 25.), Lars Namu Sarmini (Am) (70 & 33.), Tobias Möser (73 & 47.), Florian Schweighofer (Am) (77 & 48.) Sebastian Wittmann (74 & 48.) und Maximilian Lechner (Am) (79 & 53.) können dem Finaltag zwar nicht mehr ihren Stempel aufdrücken, sorgten mit dem geschafften Cut aber durchaus für eine starke rot-weiß-rote Ausbeute beim Heimevent im Waldviertel.
Ein strahlender Marco Iten meint nach seinem Triumph: „Ich habe heuer schon beim Auftakt in Ägypten sehr gut gespielt und konnte diese Form nach Österreich mitbringen. Für uns Schweizer ist Österreich ein gutes Pflaster, hat doch im letzten Jahr Jeremy Freiburghaus gewonnen. Heute ist mir alles aufgegangen, auch der erste Tag war ähnlich, aber da sind zu wenige Birdies gefallen, dies war am Finaltag wesentlich besser.“
LEADERBOARD LIVE |