Emma Spitz diktiert am Finaltag im Alands GC lange Zeit das Geschehen und muss sich erst wegen eines etwas unterkühlten Putters knapp geschlagen geben. Christine Wolf sorgt mit Rang 12 bei den Aland 100 Ladies Open für eine richtig erfolgreiche Turnierwoche aus rot-weiß-roter Sicht.
Emma Spitz hatte am Freitag zwar mit einem etwas unterkühlten Putter zu kämpfen, machte mit der 72 (Par) aber nichts verkehrt und startet so bei ihrem erst zweiten LET-Event als Proette mit lediglich einem einzigen Schlag Rückstand auf das Führungsduo in den Finaltag.
Diesen macht sie dann auch sofort gut, denn gleich auf der 1 stopft sie den fälligen Birdieputt und pusht sich so von Beginn an wieder in die geteilte Führungsrolle nach vor. Auch danach zeigt sie richtig starkes Golf und hat, anders als noch am Vortag, ihren Putter weiterhin stark auf Temperatur, was sich bereits am Par 3 der 4 im nächsten Birdie angenehm bemerkbar macht.
Das sehenswerte Tempo zieht die Jung-Proette auch weiterhin sehenswert durch und mit ihrem bereits dritten roten Eintrag des Tages übernimmt sie nach der 6 sogar erstmals die alleinige Führungsrolle. Fast kann sie diese im einsetzenden Regen sogar noch weiter ausbauen, der Birdieputt am Par 3 der 10 rasiert jedoch nur die Lochkante.
Putter kühlt ab
Generell kühlt der Putter rund um den Turn sichtlich ab, denn wie ein Schweizer Uhrwerk legt sich Emma immer wieder gute Möglichkeiten auf, kann jedoch davon vorerst keine verwerten und muss am Par 3 der 12 nach verschobenem Parputt schließlich auch den ersten Fehler einstecken. Bei deutlich besser werdenden Verhältnissen stabilisiert sie in Folge aber wieder ihr Spiel und kann mit Pars ihre Spitzenposition verteidigen.
Nachdem sie jedoch das Par 5 Doppel der 15 und der 16 ungenützt verstreichen lässt und sich im Anschluss am Par 3 sogar ein Dreiputtbogey eintritt, muss sie erstmals am Samstag seit der 1 wieder den Platz an der Sonne räumen.
Am Ende marschiert die 22-jährige mit der 71 (-1) über die Ziellinie und nimmt damit nach Rang 10 bei ihrem Profidebüt vergangene Woche, diesmal sogar einen ganz starken 4. Platz mit und zeigt damit einmal mehr nicht nur welches Potenzial in der Niederösterreicherin wirklich schlummert, sondern macht auch klar, dass der erste Sieg wohl nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte.
„Es war echt eine coole Woche. Sicher denk ich mir, dass noch viel mehr drinnen gewesen wäre, aber ich glaube ich darf mich nicht über ein Top 5 Ergebnis auf der LET bei meinem zweiten Start beschweren. Klar wars schade, da ich so gut begonnen habe, vor allem weil ich heuer im College öfters Schwierigkeiten mit schleppenden Starts hatte wenn ich vorne dabei war“, so Emma direkt nach dem Turnier.
Vor allem das Putten nach dem Turn spricht sie abschließend noch explizit an: „Ich hab am Anfang echt gute Putts gemacht. Leider hab ich nach dem Turn die Linien nicht mehr so gut gesehen, hab ein paar verschoben und dann war die Sicherheit nicht mehr so da. Ich hab kaum Fehler gemacht, aber eben die Birdies nicht mitgenommen. Die anderen aber schon und so hats am Ende dann knapp nicht gereicht. Aber es war auf jeden Fall eine coole Woche und durch das Top 5 Ergebnis komme ich auch nächste Woche in der Schweiz ins Feld, was auch auf jeden Fall spielen werde.“
Top 10 nur knapp verpasst
Christine Wolf kam am Freitag so richtig ins Rollen und packte mit einer 69 (-3) eine der besten Runden des gesamten zweiten Spieltages aus, was die Tirolerin noch bis auf Rang 10 nach vorne katapultierte. Am Samstag hofft sie nun zum Abschluss klarerweise an die starke zweite Runde anknüpfen zu können.
Den gewinnbringenden Schwung vom Vortag kann die Indien-Championesse sichtlich über Nacht konservieren, denn gleich die 2 lässt am Samstag ein Birdie springen, womit sie ihr Gesamtscore endgültig wieder auf Level Par zurückdreht. Zwar wollen in Folge auf den Frontnine keine weiteren Erfolgserlebnisse gelingen, sie agiert jedoch makellos und macht es sich so in den Top 10 regelrecht gemütlich.
Nach sage und schreibe neun Pars in Folge erwischt es Österreichs Olympionikin schließlich aber am Par 3 der 12 und der 13 gleich mit einem Bogeydoppelpack, was auch einige Ränge kostet. Sehenswert stopft sie danach aber auch zwei weitere Birdieputts und arbeitet sich so in Windeseile wieder in den roten Bereich. Wieder wird ihr dann aber das abschließende Par 5 zum Verhängnis, denn mit einem Bogey auf der 18 muss sie sich mit der 72 (Par) anfreunden, was zwar immer noch eine durchwegs sehenswerte Runde darstellt, ihr jedoch als 12. knapp den Weg in die Top 10 verbaut.
„Es geht von Woche zu Woche besser. Leider hab ich heute einen kalten Putter mitgehabt, aber ich bin ganz zufrieden mit der Woche. Jetzt fliege ich mal für zwei Tage heim und dann geht’s in der Schweiz, in Frankreich und in Irland weiter“, gibt sie nach dem Turnier auch einen kurzen Ausblick über ihr weitere dichtgedrängtes Turnierprogramm.
Anne-Charlotte Mora (FRA) schnappt sich mit einem Birdie am Schlussloch und der 68 (-4) bei gesamt 8 unter Par mit einem Schlag Vorsprung auf Lisa Pettersson (SWE) ihren ersten LET-Titel der Karriere.