Der NÖGV berichtet in Live-Updates vom Moving Day der Austrian Golf Open in Atzenbrugg.
So richtig von Erfolg gekrönt waren die ersten beiden Tage beim Heimevent aus österreichischer Sicht noch nicht. Matthias Schwab legte zwar mit der 71 (-1) einen recht guten Start hin, rutschte am Freitag aber mit der 75 (+3) deutlich zurück. Bei wohl leicht milderen, aber immer noch deutlich unterkühlten, Temperaturen könnte es angesichts der eher hoch angesiedelten Scores mit einer starken Runde aber weit nach vorne gehen.
Standesgemäß nimmt er vom birdiefreundlichen Par 5 der 1 das eingeplante Birdie mit und taucht so von Beginn an in den Minusbereich ab. Nach einem sicheren Par am Par 3 danach stopft er schon auf der 3 und der 4 die nächsten fälligen Birdieputts und legt so einen wahren Blitzstart in den Moving Day hin. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht sich dann kurz vor dem Turn mit einem gelochten Bunkerschlag auf der 9 das bereits vierte Birdie aus, das ihn auch erstmals auf Tuchfühlung mit den Top 10 bringt.
So richtig „on fire“ knallt er auch auf der 10 ein Birdie aufs Tableau und taucht damit beim Heimevent endgültig unter den besten 10 auf. Erst danach ebbt die beeindruckende Birdiequote etwas ab und bei den generell besseren Scores als noch an den ersten beiden Tagen, rutscht er so auch wieder knapp hinter die Top 10 zurück. Diesen Umstand ändert er jedoch auf der 16, denn das letzte Par 5 hält nach dem Par-Intermezzo wieder einen roten Eintrag bereit, womit sich der 26-jährige bereits bis ins Spitzenfeld nach vorne arbeitet.
Zum Abschluss legt er sich dann auch am Par 3 der 18 mit einem starken Teeshot noch eine Birdiemöglichkeit auf. Diese kann er zwar nicht mehr verwerten, mit der fehlerlosen und knallroten 66 (-6) nützt der Steirer den Moving Day aber gekonnt aus und bringt sich so vor den letzten 18 Löchern als großartiger 9. auch in eine durchwegs vielversprechende Verfolgerposition.
Nach der bärenstarken Runde meint er: „Es war eine sehr ordentliche Runde und der Bunkerschlag auf der 9 war sicherlich das Highlight heute. Ich hab mir zum Ziel gesetzt die gesamte Runde über aggressiv zu bleiben und vor allem auf den Backnine wars vom langen Spiel her heute sehr souverän. Es war von den Verhältnissen her etwas besser als an den letzten Tagen, das hat natürlich auch geholfen. Der Platz spielt sich jeden Tag etwas anders, deshalb ist es schwer zu sagen was morgen eine gute Runde wäre. Aber ich versuch mich jetzt gut vorzubereiten und dann schauen wir wie es am Ende aussieht.“
Timon Baltl stemmte mit seiner erst zweiten vollen Runde nach der langen Rücken-Zwangspause gleich den Cut und hofft nun nach eigener Aussage, „dass es jeden Tag ein wenig besser läuft“. Wie beim gleichaltrigen Kollegen könnte es auch bei ihm mit einem starken Moving Day um viele Ränge in Richtung Norden des Klassements gehen.
Der Start gelingt nach Maß, denn gleich das Par 5 der 1 überredet er zum anfänglichen Birdie und marschiert so rasch etwas nach vor. Zwar muss er auf der 3 auch das erste Bogey notieren, drückt sein Score aber am zweiten Par 5 gleich danach erneut in den roten Bereich, den er auf der 7 mit dem bereits dritten Birdie sogar weiter ausbaut.
Die schwierige 10 übersteht der junge Steirer dann noch unbeschadet, die 11 allerdings hängt ihm den zweiten Fehler um, was sichtlich auch Spuren hinterlässt, denn nach zwei Pars danach zerfällt sein Spiel ab der 14 mit gleich drei Bogeys und einem zwischenzeitlichen Doppelbogey komplett, was ihn schlussendlich mit der 76 (+4) und als 73. richtiggehend im Leaderboard-Keller einzementiert.
Selbst mit zwei Doppelbogeys ist Alejandro Canizares nicht von der Spitze zu verdrängen. Die Deutschen bestimmen aber das Spielgeschehen am Samstag. Martin Kaymer schließt zum Spanier bei 9 unter Par auf, Max Kieffer ist Dritter. Und mit der besten Turnierrunde von 65 Schlägen schießt sich Nicolai von Dellingshausen auf Position 8 vor.