Markus Habeler machte es am Freitag richtig spannend, denn der 27-jährige lag lange Zeit gut im Rennen, beendete die Runde aber mit gleich drei Bogeys und saß so noch lange Zeit sprichwörtlich am heißen Stuhl. Vom hinteren Ende aus hat er am Wochenende nun nichts zu verlieren und wird alles daran setzen seinen ersten European Tour Cut bestmöglich zu nützen.
Perfekt findet sich der Föhrenwald-Pro dann am Moving Day von Beginn an zurecht, denn standesgemäß nimmt er von der 1 (Par 5) ein anfängliches Birdie mit und orientiert sich so prompt in die richtige Richtung. Auch danach zeigt er sehr solides Golf. Zwar geht sich am zweiten Par 5 kein schnelles weiteres Birdie aus, den roten Eintrag holt er aber dafür am Par 3 der 6 nach und unterstreicht damit die Aufbruchsstimmung am Leaderboard.
Dem eingeschlagenen Weg bleibt er auch weiterhin auf den vorderen neun Bahnen treu, denn zwei Bahnen später rollt er den nächsten Birdieputt ins Loch und kommt so nach fehlerlosem Spiel bei einem Zwischenstand von 3 unter Par auf den Backnine an. In Folge hält Markus sein Spiel bei pitschnassen Bedingungen gut zusammen, ehe ihm das Par 5 der 15 zum Verhängnis wird und ihm den ersten Schlag am Samstag kostet.
Das Bogey läutet auch gewisse Parallelen zur Freitagsrunde ein, denn erneut erwischt es ihn gegen Ende mit Fehlern unangenehm. Doppelt bitter, dass er gerade auf den beiden Par 5 Löchern der zweiten Neun den Bogeydoppelpack einstecken muss und sich so viel gute Arbeit von davor zunichte macht. Auf den verbleibenden beiden Löchern stabilisiert er sein Spiel dann aber rechtzeitig noch und darf sich so über eine 71 (-1) freuen, die ihn doch spürbar im Klassement nach oben marschieren lässt.
Nach der Runde meint er sichtlich gezeichnet: „Mit Golf hat das heute wirklich nicht mehr viel zu tun gehabt, es war echt pitschnass. Ich war gestern richtig sauer auf die drei Bogeys am Schluss, aber im Nachhinein betrachtet waren sie für heute sogar ein Vorteil, denn wir hatten in der Früh wirklich deutlich bessere Verhältnisse, was man auch an den Scores sieht.“
„Ich hab das während der Runde gar nicht so verfolgt, weil ich einfach voll fokussiert war auf den Backnine. Eines der beiden Bogeys hätte ich mir definitiv sparen können, da war einfach ein richtig schlechter Schlag dabei, aber bei solchen Verhältnissen muss man einfach Fehler auch akzeptieren. Ich bin froh, dass mir auf der 17 dann ein sicheres Par gelungen ist, da hatte ich sogar noch eine Birdiechance. Der Regen wird jetzt von der Intensität her etwas weniger, ich hoffe, dass sie normal weiterspielen können.“
Lukas Nemecz sprach nach der Freitagsrunde vor allem die etwas fehlende Präzision mit den Eisen an, die am Samstag nun deutlich besser gelingen soll. Auf der 1 geht das Vorhaben jedoch noch nicht aus, denn das angepeilte Par 5 Birdie kann er nicht verbuchen. Dafür aber geht sich auf der 3 der rote Eintrag aus, der ihn rasch in die angepeilte Richtung nach vorne pusht.
Lange hält der Vortrieb jedoch nicht an, denn ausgerechnet das darauffolgende Par 5 radiert ihm mit einem Bogey das eben herausgeholte Erfolgserlebnis wieder aus. Im immer stärker werdenden Wind und bei mittlerweile strömenden Regen findet er danach auch nicht mehr die benötigte Lockerheit, was sich auf der 7 sogar in einem Doppelbogey niederschlägt. Des Schlechten noch nicht genug tritt er sich knapp vor dem Turn auch auf der 9 noch einen Fehler ein und rutscht fast bis ans Ende des Klassements zurück.
Die Probleme legen sich auch auf der hinteren Platzhälfte nicht, denn zwei weitere Fehler auf der 10 und der 12 zementieren ihn regelrecht am hinteren Ende ein. Auf der 16 gelingt dann endlich wieder ein Erfolgserlebnis, denn obwohl der Drive unangenehm wegzieht, geht sich am Par 5 dank eines starken Putts noch ein Birdie aus. Sofort allerdings geht es mit einem Dreiputt auf der 17 wieder retour. Zum ersten Mal gelingt dann zumindestens die 18 unaufgeregt, mit einer 77 (+5) kann er sich aber trotz der prekären äußeren Verhältnissen sicherlich nicht zufrieden zeigen.
„Ich hab mich heute bei unglaublich schwierigen Verhältnissen in einen schlechten Lauf gespielt und hatte dann auch bei den schwierigsten Löchern echt mieses Wetter. Das macht sich dann halt doppelt bemerkbar, wenn man eh schon keinen wirklich guten Tag hat. Ich hoffe jetzt einfach, dass mir morgen wieder eine bessere Runde gelingt und ich das zeigen kann, was ich denke draufzuhaben“, fasst er danach seinen Drittrundenauftritt kurz zusammen.
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