Mit Lukas Nemecz, Lukas Lipold, Timon Baltl und Markus Brier cuttet aus heimischer Sicht eine interessante Mischung aus jungen Professionals und routinierteren Spielern. Joost Luiten (NED) wird seiner Favoritenrolle bislang voll gerecht.
Lukas Nemecz und Timon Baltl brachten zum Auftakt mit 68er (-2) Auftritten die tiefsten aller österreichischen Runden zum Recording, doch selbst sie haben kaum Platz für Fehler, wollen sie auch am Moving Day noch mit von der Partie sein. Immerhin zeigte Lukas von Tee bis Grün sehr starkes Golf, haderte jedoch mit vielen liegengelassenen Chancen. Timon Baltl hofft, dass sich seine immer wiederkehrenden Rückenschmerzen in dieser Woche weiterhin nicht blicken lassen.
Mit Martin Wiegele, Markus Brier und Lukas Lipold liegen nach den ersten 18 Bahnen noch drei weitere heimische Spieler auf Cutkurs. Alle drei müssen jedoch wohl zwingend eine weitere gute Runde nachlegen um nicht auf der Strecke zu bleiben. Für alle übrigen Österreicher heißt es am Donnerstag bereits zulegen.
Am Donnerstag hat Lukas Nemecz die Grüns zu Beginn deutlich besser im Griff, denn nach zwei anfänglichen Pars locht er am ersten Par 5 sogar den Eagleputt und orientiert sich so früh in Richtung Top 10. Da sich danach auf der 4 allerdings nur ein Bogey ausgeht, rückt diese Marke rasch wieder in etwas weitere Entfernung. Der 30-jährige stabilisiert sein Spiel aber sofort wieder, hält weitere Fehler gekonnt fern und kommt so im zarten Minusbereich auf den zweiten neun Bahnen an.
Dort drückt er dann spürbar wieder aufs Tempo, denn mit einem Birdiedoppelschlag auf der 10 und der 11 geht es spürbar im Klassement nach vor. Ausgerechnet das einzige Par 5 der Backnine, die malerische 15, entwickelt sich dann zum kleinen Stolperstein und radiert dem Steirer einen Schlag wieder aus. Den Faux-pas egalisiert er jedoch auf der 17 wieder und unterschreibt so schlussendlich die 67 (-3) die ihn nicht nur sicher cutten lässt, sondern ihn als 24. außerdem aus durchwegs vielversprechender Position in den Moving Day starten lässt.
„Ich habe heute ähnlich gut gespielt wie gestern und mir wieder viele gute Chancen erarbeitet. Es waren wieder sehr viele knappe Putts aus drei bis fünf Metern dabei, die einfach nicht fallen wollten. Wenn gut gespielte Putts dann trotzdem nicht reingehen, beginnt man zu zweifeln, aber ich versuche immer positiv zu denken. Dafür, dass mir der wunderschöne und wirklich top gepflegte Platz hier eigentlich noch nie so richtig gelegen ist, stehe ich sehr gut da“, so Lukas Nemecz nach seinen zweiten 18 Löchern.
Lukas Lipold macht von Beginn an klar, dass er gar keine Diskussionen um den Cut aufkommen lassen will, denn mit zwei schnellen Birdies auf der 1 und der 3 geht es sofort in die richtige Richtung. Ein Bogey danach auf der 4 bremst den Schwung wieder etwas ein. Der Salzburger lässt sich vom kleinen Ausrutscher aber nicht beirren, nimmt danach sichere Pars mit und stellt sein Score kurz vor dem Turn auf der 9 wieder auf -2 für den Tag.
Das Birdie spornt den 26-jährigen auch richtiggehend an, denn von der 11 weg nimmt er gleich vier rote Einträge in Folge mit, die ihn bis ins absolute Spitzenfeld nach vorne pushen. Erst das abschließende Par 3 erweist sich noch als Spielverderber, denn ein Doppelbogey kostet schließlich noch etliche Plätze. Mit der 66 (-4) ist der Cut aber kein Problem und er startet so aus der selben Ausgangsposition wie Namensvetter Lukas Nemecz in den Moving Day.
„Ich hab mich mit Fortdauer des Turniers immer wohler und wohler gefühlt. Nach dem eher schwachen Start gestern auf den Frontnine hab ich es geschafft immer selbstbewusster zu werden. Der Platz ist echt in einem super Zustand und dadurch ist auch echt was möglich da draußen“, bilanziert Lukas Lipold nach der Runde sichtlich zufrieden.
Timon Baltl findet sich wie schon zum Auftakt auch am Donnerstag wieder rasch gut zurecht, wie ein früher Birdiedoppelpack auf der 3 und der 4 zeigt. Allerdings radiert er sich beide Erfolgserlebnisse mit Fehlern auf der 5 und der 8 wieder aus und benötigt noch ein weiteres Birdie um im roten Bereich auf die Backnine kommen zu können. Souverän verwaltet er sein Zwischenergebnis dann, ehe er auf der 14 und der 15 wieder etwas das Tempo anzieht und mit zwei Birdies in Folge um etliche Ränge nach vorne prescht. Ein später Fehler auf der 17 kostet dann zwar eine noch bessere Ausgangslage, nach der 68 (-2) darf er in dieser Woche aber mit seinem ersten European Tour Cut der Karriere und als 33. bereits Preisgeld einplanen.
Markus Brier tritt sich auf der 4 ein unangenehmes Bogey ein, radiert dieses aber immerhin prompt wieder aus und hält sich so genau an der prognostizierten Cutmarke. Gut, dass auf der 9 das nächste Birdie gelingt, da die Cutlinie nur Minuten zuvor auf -2 springt. Zwar muss er auf der 13 wieder ein Bogey einstecken, kann aber noch zwei späte Birdies auf der Scorecard verewigen und folgt so nach der 68 (-2) und auf Rang 45 seinen drei Landsleuten in den Moving Day.
Martin Wiegele startet zwar mit einem Bogey alles andere als gut, dreht sein Score danach aber rasch mit Birdies auf der 3 und der 5 in die richtige Richtung. Ein Doppelbogey am Par 5 und ein weiteres Bogey danach werfen ihn im Kampf um den Cut dann aber noch auf den ersten neun Bahnen weit zurück. Ein starkes Finish mit drei Birdies und einem zwischenzeitlichen Bogey bringt ihn dann zwar noch einmal heran, nach der 71 (+1) geht sich der Cut als 77. aber nicht aus.
Markus Habeler nimmt von der 3 ein schnelles Birdie mit und pirscht sich damit etwas näher an die Cutlinie heran. Nachdem dann auch das Par 3 der 6 einen Schlag springen lässt, fehlt plötzlich nur noch ein Schlag auf die gezogene Linie. Da das Par 5 der 7 dann allerdings zum kleinen Stolperstein wird, wächst der Rückstand noch vor dem Turn wieder an. Ein Doppelbogey auf der 11 lässt Preisgeld dann langsam aber sich in ziemlich weite Ferne rücken. Am Ende steht er mit der 71 (+1) wieder im Clubhaus, was als 112. für den Cut recht deutlich nicht reicht.
Maximilian Lechner (Am), Christoph Bleier (Am) Leo Astl – alle auf Rang 133 und Sebastian Wittmann auf Rang 143 verpassen den Cut klar und deutlich. Joost Luiten wird seiner Favoritenrolle bislang voll gerecht. Der Niederländer stürmt am Donnerstag mit einer 63 (-7) und bei gesamt 12 unter Par bis an die Spitze und geht als Leader in den Moving Day.