Österreichs Team verkauft sich bei den European Boys Team Championship im Diamond CC richtig gut und darf sich nach schweißtreibenden Tagen im Tullnerfeld über einen durchaus beachtlichen 6. Platz freuen. Frankreich krönt sich im Finale gegen England zum neuen Champion.
Das vorrangige Ziel für das heimische Team beim Heimspiel im Diamond CC war klar: Nach den ersten beiden Tagen in der oberen Tabellenhälfte zu stehen um ab Donnerstag um die EM-Krone und nicht gegen den Abstieg spielen zu können. Dieses Vorhaben wurde nach anstrengenden zwei Spieltagen im Stoke Play als 6. auch souverän geschafft, womit Team rot-weiß-rot ohne großen Druck in die Match Play Phase starten konnte.
Dort warteten dann am Donnerstag die klar favorisierten Schweden und das „Drei Kronen Team“ war am Ende auch eine Nummer zu groß für Stephan Csöngei und Co. Am Freitag wartete somit nun im „Verliererduell“ das finnische Team und lange Zeit sah es für die Alpenrepublik dann erneut alles andere als rosig aus, lagen die Skandinavier doch bei zwei geteilten Matches in gleich drei Duellen in Führung. Eine Gewitterfront, die schlussendlich sogar die Grüns flutete und für einen Abbruch des gesamten Tages sorgte, bescherte dem Heimteam dann aber die nötige Pause um Durchzuschnaufen und um sich neu fokussieren zu können.
Wie ausgewechselt
Erst am Samstag konnte dann wieder gespielt werden und die Österreicher zeigten sich wie ausgewechselt. Thomas Austin und Max Puregger etwa holten mit einem überzeugenden 7 & 5 Sieg im Vierer den ersten Punkt für rot-weiß-rot. Zwar musste sich Niederösterreichs Beitrag Stephan Csöngei gegen Leevi Hellberg mit 5 & 4 klar geschagen geben, Fabian Steinwender und Tobias Bauer entschieden ihre Duelle aber für sich, womit die Hausherren schlussendlich doch überzeugend mit 3,5 : 1,5 den Sieg davon trugen.
Im Spiel um Platz 5 wartete zur Mittagszeit schließlich die Schweiz und die Eidgenossen erwischten in gleich vier Matches den klar besseren Start. Einzig Stephan Csöngei nahm dem Schweizer Meister Ben Steinmann rasch Löcher ab, durfte bei einer 2 Auf Führung die Partie dann aufgrund der bereits gefallenen Entscheidung jedoch nicht mehr zu Ende spielen. Schlussendlich entpuppten sich unsere westlichen Nachbarn an diesem Tag als etwas zu harte Nuss und sorgten am Ende mit 4,5 : 0,5 doch für recht klare Verhältnisse. Mit Platz 6 kann sich das österreichische Team aber auf jeden Fall zufrieden zeigen, verkaufte man sich in Atzenbrugg doch die gesamte Turnierwoche über durchwegs gut.
„Wir haben brav gekämpft, aber leider dann doch verloren. Mit meinem heutigen Spiel war ich zufrieden, die letzten beiden Tage nicht so wirklich, da ich natürlich enttäuscht war, dass ich verloren habe“, so Stephan Csöngei, der an beiden Tagen gegen jeweils zwei Jahre ältere absolute Topspieler angetreten ist. „Es war für mich natürlich eine große Ehre mein Land bei einer Heim EM vertreten zu dürfen. Zum ersten Mal seit 13 Jahren haben wir es nach den Zählwettspielrunden wieder in den Flight A geschafft. Das war eine große Leistung, das selbstgesteckte Ziel war damit aber noch nicht erreicht. Leider haben wir gegen Schweden verloren, haben dann aber auch in den Matches um Platz 5 unser Bestes gegeben. Es war eine unglaubliche Erfahrung gegen die besten europäischen Jugendgolfer spielen zu können und mit der enormen körperlichen und geistigen Belastung umgehen zu müssen.“
Frankreich setzt sich die Krone auf
Im Finale trafen mit Frankreich und England zwei absolute Hochkaräter im europäischen Golf aufeinander und am Ende triumphierten die Franzosen doch ziemlich klar. Einzig Kris Kim holte gegen Arthur Carlier einen vollen Punkt, sowohl der Vierer, als auch zwei weitere Singles gingen jedoch an die Grande Nation und nachdem Callixte Alzas das Duell mit Sebastian Desoisa teilte, setzte sich Frankreich nach einem 3,5 : 1,5 Triumph schlussendlich sehr souverän die Krone auf.
Fotos & Video: Doris Csöngei