Der GC Adamstal war von Mittwoch bis Sonntag Gastgeber des wichtigsten heimischen Golfturniers des Jahres. Die Euram Bank Open im Rahmen der Challenge Tour wurden heuer zum bereits zweiten Mal ausgetragen und erneut konnte die traumhafte Location in der Ramsau von Fans bis Spielern wirklich alle überzeugen.
Einziger kleiner Wermutstropfen beim Spektakel war das „Auslassen“ der arrivierten rot-weiß-roten Spieler, denn mit Lukas Nemecz, Martin Wiegele, Manuel Trappel und Co scheiterten viele große heimische Hoffnungen auf ein Spitzenergebnis bereits am Cut.
Dafür aber sprangen die „Jungen Wilden“ für die Routiners in die Bresche. Allen voran Edelamateur Lukas Lipold, der in dieser Woche einmal mehr unter Beweis stellte, dass er durchaus in der Lage ist auf den Profi-Touren mitzuhalten. Vor allem am ersten Spieltag konnte der Salzburger voll überzeugen, denn nach einer 67 (-3) lag er nur knapp hinter den Spitzenrängen zurück.
Das Tempo konnte er schließlich zwar nicht ganz durchziehen und rutschte am Freitag und Samstag mit Rundenscores von 70 und 72 Schlägen doch um etliche Plätze zurück, nach einer 71er Finalrunde wurde er als 56. aber immerhin bester Österreicher.
Märchen daheim
Die „Feel Good Story“ der Woche schrieb jedoch ein anderer. Präsidenten-Sohn Sebastian Wittmann konnte just in der Heimat endlich den hartnäckigen Challenge Tour Bann brechen, der ihn seine gesamte Karriere bislang regelrecht verfolgte. Zum allerersten Mal überhaupt übersprang der Jung-Pro auf der zweithöchsten europäischen Spielklasse die Cutlinie und durfte sich nach Runden von 70, 69, 70 und 73 Schlägen schließlich über einen 61. Platz freuen.
„Es waren bislang immer irgendwelche Kleinigkeiten, die einen Cut verhinderten. Ich bin natürlich froh, dass das jetzt endlich geklappt hat. Ich hab ganz gut gespielt, leider einige wichtige Putts nicht gelocht. Der Heimvorteil ist jetzt nicht so groß für mich. Klar kenne ich den Platz sehr gut, aber die Jungs hier sind so stark, die wissen genau wo man hinschießen muss. Also so richtige Geheimtipps hätte ich jetzt auch nicht parat“, gab er etwa nach der dritten Runde zu Protokoll.
Wie schon im Vorjahr, als das Turnier zum ersten Mal ausgetragen wurde, cutteten auch heuer insgesamt vier heimische Spieler ins Wochenende. Amateur Niklas Regner konnte an seine beiden starken ersten Tage allerdings am Samstag und Sonntag nicht mehr ganz anschließen und wurde am Ende 65. Felix Schulz verpatzte den Moving Day komplett und musste sich schließlich mit dem 69. Rang zufrieden zeigen.
Alles abgeräumt
Shooting-Star Calum Hill räumte in dieser Woche alles ab, was es in der Ramsau abzuräumen gab. Schon am Mittwoch glänzte der junge Schotte beim Pro-Am und sicherte sich mit seinen Spielpartnern den Sieg. Den Schwung vom Mittwoch nahm er dann auch ins Turnier mit, denn mit Scores von 65, 64, 67 und 66 Schlägen konnte keiner auch nur annähernd mithalten, was Hill bei gesamt 18 unter Par einen überlegenen Sieg einbrachte.
Nach dem Turnier hatte er vor allem für die Verantwortlichen nur lobende Worte parat: „Wenn man gewinnt ist man natürlich immer happy. Es hat mir hier besonders gut gefallen und hat Spaß gemacht als Gesamtführender in den letzten Tag zu starten. Natürlich war ich besonders motiviert, da mich meine gesamte Familie einschließlich meines Vaters als Caddy oft sehr lautstark angefeuert hat. Die Bedingungen hier waren erstklassig, ich kann dem Veranstalter nur gratulieren.“
Adamstal zieht
Nach der Absage der European Tour in Atzenbrugg, behält Niederösterreich mit den Euram Bank Open trotz allem das wichtigste Turnier auf rot-weiß-rotem Boden. Vor allem die Location in den niederösterreichischen Bergen zieht richtig, denn das mit 185.000 Euro dotierte Turnier konnte mit einem durchwegs namhaften Starterfeld aufwarten.
So standen neben elf Österreichern auf etliche erfolgreiche European Tour Professionals in den Teeboxen. Allen voran etwa die beiden Franzosen Gregory Bourdy oder Julian Quesne. Letzgenanntem gelang sogar mit 61 Schlägen ein neuer Platzrekord. Am Weg zu diesem Glanzstück benötigte der zweifache European Tour und Challenge Tour Sieger bei seinen neun Birdies lediglich 27 Putts. Am Ende wurde Quesne sehenswerter 19.
Fotos: GEPA-Pictures